- Forschungs- und Erinnerungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen und NS-Geschichte im Harzgebiet -
Historisches Forschungsprojekt:
Goslar in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1953)
KLIOpes zeithistorische Forschung und Publikation
Dr. phil. Peter Schyga
Geschichte soll nicht das
Gedächtnis beschweren, sondern
den Verstand erhellen.
G. E. Lessing
Hannover im August 2014
Historisches Forschungsprojekt:
Goslar in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1953)
Prolog:
Goslarer Nachkriegsgeschichte oder Gesamtgeschichte – kein Gegensatz
Geschichtsschreibung nach dem Baukastenprinzip
In der Stadt Goslar wird die Debatte um die wissenschaftliche Bearbeitung der örtlichen Nachkriegsgeschichte seit dem Frühjahr auf einer neuen Ebene geführt. Die Frage ist nicht mehr, ob solch ein Projekt in Angriff genommen werden soll, sondern wie, von wem und in welchem Kontext?
Dabei scheint die Alternative darin zu bestehen, Goslarer Nachkriegsgeschichte im Rahmen einer großen Stadtgeschichtsschreibung seit dem 10. Jahrhundert zu behandeln oder sie als eigenständiges Projekt von Fortschreibung der Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert zu begreifen.
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Diese Alternative muss sich so nicht stellen. Sie kann produktiv aufgelöst werden. Goslarer Nachkriegsgeschichte kann durchaus in ein hoch ambitioniertes Projekt „Gesamtgeschichte“ integriert werden, ohne dass ihr Charakter als zeitgeschichtliches Thema mit der entsprechenden wissenschaftlichen Tiefe verloren geht. Das „Zeitalter der Extreme“ in stadtgeschichtlicher Perspektive, deren erster Teil (1918-1945) schon vorliegt, würde sowohl einen eigenständigen als auch integrierten Bestandteil einer Gesamtdarstellung bilden, ein Baustein auf dem mühsamen Weg der wissenschaftlichen Erarbeitung des bislang unvollkommenen, und lückenhaften historischen Wissens um die Stadt sein.
Dr. Peter Schyga, Badenstedter Str. 24, 30449 Hannover
Tel.: 0511-21 52 14 7; E-Mail: Peter.Schyga@gmx.de; www.kliopes.de
Commerzbank Hannover: IBAN: DE 80 2508 0020 0800 1510 00 Steuernummer: 26/142/08749
In diesem Sinne sprechen wissenschaftspraktische Gründe dafür, das hochkomplexe Thema Goslarer Geschichte seit 922 nach einem Baukastenprinzip zu organisieren, in dem wissenschaftliche Kompetenzen und Ressourcen rationell genutzt und optimiert werden können.
Konkret hieße das: Die Erforschung definierter Zeiträume und Themen zur historischen Entwicklung der Stadt wird jeweils solchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Einzelpersonen oder Teams anvertraut, deren Kernkompetenz in den entsprechenden Zeit-und Themenkomplex nachgewiesen ist. Unter dem Primat wissenschaftlicher Redlichkeit und finanzieller Verantwortung werden Historikerinnen und Historiker engagiert, die sich in ihren spezifischen Fachgebieten auskennen, mit der Fachliteratur vertraut sind und ihre Archive und Quellen genau
kennen. Sie können somit zielgerichtet, planvoll und ohne organisatorische und inhaltliche Reibungsverluste arbeiten.
So könnten im Laufe der Jahre gut lesbare Monografien mittleren Umfangs entstehen, die in ihrer Gesamtheit die Geschichte der Stadt abbilden. Wie solch ein Projekt organisiert wird, ist dann eine andere Frage, die zu erörtern ist.
Bedeutung von Zeitzeugen:
Allerdings geben forschungspraktischen Überlegungen durchaus eine zeitliche Prioritätensetzung vor, die der Bearbeitung der Geschichte nach der nationalsozialistischen Diktatur Vorrang geben sollten.
Denn es gilt die Möglichkeit von
Zeitzeugenschaften nicht verstreichen zu lassen. Dies ist auch deshalb von grundlegender Bedeutung, weil uns eine für die Bearbeitung neuer Geschichte und Zeitgeschichte bedeutende Quelle fehlt: die örtliche Tageszeitung, die
Goslarsche Zeitung. Tageszeitungen sind deshalb eine besondere Quellenart, weil in ihr Stimmungen in der Stadt, öffentliche Meinungen und gesellschaftliche Ereignisse dokumentiert sind, die in anderen Quellenbeständen fehlen. Die GZ erhielt erst im Dezember 1949 eine neue Lizenz. Der für Goslar zuständige Regionalteil der
Braunschweiger Zeitung konnte diese Lücke nicht füllen. Es fehlen also fast vier Jahre Stadtereignisdokumentation.
Deshalb ist Geschichtsschreibung für diesen Zeitraum in besonderem Maße auf die Erinnerung von Zeitgenossen angewiesen, Zeitgenossen, die mehr oder minder aktiv und bewusst diese Zeit des Übergangs von einer totalitären Diktatur in eine demokratische Gesellschaft mitgestaltet haben. Diese Personen sind mittlerweile hoch betagt. Deshalb müssen deren Erfahrungen und Erinnerungen jetzt - und nicht erst in ferner Zukunft - als wesentlicher Bestandteil dieses Forschungsabschnitts genutzt werden.
Darstellung des Forschungsprojekts Nachkriegsgeschichte:
Meine Projektskizze vom Frühjahr 2014 "Goslar in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1953)" würde auch in diesem skizzierten Gesamtrahmen seinen Platz finden. Ich halte mein Angebot entsprechend aufrecht und veröffentliche es erneut mit einigen kleinen Änderungen.
In diesem Zusammenhang möchte ich den
Titel als Arbeitstitel verstanden wissen, der sowohl für eine inhaltliche Schwerpunktverlagerung als auch für eine zeitliche Dehnung offen ist. Denn zum einen bedeutete das Ende des Zweiten Weltkriegs zugleich das Ende der NS-Diktatur und den Übergang in einen zuerst verordneten, dann akzeptierten demokratischen Verfassungsstaat. Zum anderen – das wird untern etwas näher ausgeführt – ist die Datierung unter dem Aspekt die Auflösungserscheinungen der städtischen NS-Volksgemeinschaft, die schon vor 1945 zu beobachten sind, nicht als gesetztes Dogma zu verstehen.
Vorbemerkung:
Es gibt kaum qualifizierte gesellschaftsgeschichtliche Lokal-bzw. Regionalforschung über die Zeit nach 1945 in Deutschland. Allgemeine Darstellungen, Untersuchungen zur Wirtschafts-und Politikgeschichte, Forschungen zu spezifischen Fragen im Rahmen der Debatten über die Nachkriegszeit und die NS-Vergangenheitsbearbeitung liegen dagegen zahlreich vor. Die diversen Gründe für diesen Tatbestand sollen hier nicht erörtert werden.
Nur eine Überlegung sei genannt:
Ein Grund ist gewiss die enorme Vielschichtigkeit des Untersuchungsgegenstandes Stadtgesellschaft nach 1945. Die ergibt sich unter anderem daraus, dass die Periode des Aufbruchs in die Freiheit zugleich eine Zeit der Bearbeitung bzw. Nichtbearbeitung einer damals schwer begreifbaren – für das Individuum und die Kollektive - Vergangenheit ist:
Eine Zeit des Neubeginns, mancher Brüche und - retrospektiv verblüffender, zeitgenössisch als selbstverständlich wahrgenommener - Kontinuitäten.
Das totalitäre Regime hatte ja nicht nur die absolute politische Kontrolle inne, nicht nur ein terroristisches Gewaltmonopol exekutiert, es war in alle Poren des Öffentlichen und Privaten eingedrungen – und die Menschen hatten mit all dem gelebt. Nicht unbedeutende Teile hatten profitiert, viele Volksgenossen und Volksgenossinnen hatten an das Regime und seine Herrschaftsverheißungen geglaubt, hatten, ob gebildet oder nicht, die obskursten Geschichts-und Lebensdeutungen nachgeplappert oder sogar dran geglaubt, hatten antisemitischen und anderen Rassismus aufgesogen und praktiziert.
Da gleichzeitig die christlich-abendländische Kultur sowenig wie Werte und Moral der Aufklärung in den zwölf Jahren NS-Herrschaft einfach zu tilgen waren, wussten viele Menschen – manche sehr bewusst, andere eher untergründig - vor diesem menschheitsgeschichtlichen Hintergrund im Angesicht des gefühlten "Untergangs" (J. Fest) um die Widersprüchlichkeiten ihrer Existenz. Diese Zerrissenheiten drückten sich im Denken und Handeln der Deutschen in der Nachkriegszeit aus.
Bei der Betrachtung und Analyse des politischen und sozialen Handelns der Nachkriegsgesellschaft im kleinen städtischen Raum, wo Nähe zum anderen und damit Wissen um sein Schicksal ein bedeutsames Kennzeichen ist, gilt es diese Widersprüchlichkeiten im Auge zu behalten. Sie bilden quasi die Folie, unter der sich empirische Forschung zu Aussagen entwickelt.
I. Inhaltliche Dimension des Projekts
Vor diesem Hintergrund seien hier zentrale
Fragestellungen angerissen. Sie bilden die Eckpfeiler für konkrete Forschungen vor Ort. Sie sind so gewählt, dass ihre Behandlung zu bewältigen ist und zugleich einen erzählenden Blick auf diese Zeit erlaubt, der analytische Qualität hat und damit Erkenntnisgewinn bietet.
Quasi auf einer Metaebene steht über allem die Frage:
Wie transformiert sich die örtliche NS-Volks
gemeinschaft eines totalitären Regimes in eine
Gesellschaft der Freiheit, Demokratie und sozialen Gerechtigkeit, wie sie das Grundgesetz
dann 1949 formuliert?
Und anders und konkreter formuliert: wie geht eine Stadtbürgerschaft ab dem Frühjahr 1945 mit Schuld und Verantwortung, mit Tätern und Opfern, mit zugefügtem und erlittenem Leid, mit Charakterlosigkeit und Rückgrat, mit Scham und ignoranter Überheblichkeit, alles Dinge, die sich in konkreten lebendigen Mit-Menschen manifestieren, um?
Diese Ebenen im Blick behaltend sind folgende Elemente für eine
spezifische Untersuchung
grundlegend:
- Erfassung der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zustände der
Stadtgemeinschaft in den letzten Kriegsmonaten.
Dies ist deshalb von Belang, weil sich schon spätestens seit Herbst 1944 massive Veränderungen innerhalb der städtischen Kriegsgemeinschaft ergeben, die einen Gutteil der Probleme – aber auch Lösungsmöglichkeiten - der Zeit nach dem 10. April 1945 ausmachten. Stichworte: Versorgungsschwierigkeiten auf allen Ebenen, Evakuierte/Flüchtlinge und -
Angst! Die städtische Staatsmacht wird noch repressiver und tönender, doch ihre Macht wankt. Die Gemeinschaft zeigt Auflösungserscheinungen, organisiert sich aber individuell und in Gruppen informell um.
- Der 10.April und 8. Mai 1945: Eine totalitäre Macht, zerschlagen von alliierten
Truppen, löst sich im örtlichen Bereich einfach auf - jedenfalls scheint es so.
Der allgemeine Wahrnehmungshorizont dieser Ereignisse – formuliert in den Begriffen Befreiung oder Niederlage, die gar nicht so antagonistisch sind wie gemeinhin angenommen -, stellt sich im Lokalen als erheblich komplexer heraus. Diese Komplexität stellt sich für die Bewohner jedoch in zwei ganz elementaren Problemen einfacher dar, nämlich mit dem Problem:
- Wer sorgt für das tägliche Überleben, wer füllt das politische Vakuum?
Ersteres wurde schon geübt, Zweites übernehmen erst einmal die Briten, ab Juni die Amerikaner in Kontakt und mithilfe einheimischer, ihnen vertrauenswürdig erscheinender Personen. Die Stadt hat eine neue politische Führung, deren zentrale Aufgaben bestehen in:
- der Organisierung von Ernährung und Arbeit, Transport, Unterkunft (dies angesichts
der zu tausenden strömenden Flüchtlinge),
- dem Erhalt und Wiederaufbau sozialer und kultureller Infrastruktur,
- der Schaffung von neuen Kommunikation-und Informationskanälen neben und unter
den alliierten Kommandostrukturen,
- der Bereitstellung der Bedingungen für ein neues politisches und kulturelles Leben.
In diesen objektiven Handlungszusammenhängen sind Kernpunkte politisch-sozialer
Strategien und Ideologien der Nachkriegszeit zu befragen:
- Wie stellen sich die deutschen politischen, ökonomischen und kulturellen Kräfte
sowie Interessensgruppierungen, sortiert nach Parteipräferenzen der Weimarer Zeit,
dar? Was sind ihre zentralen Äußerungen und Handlungen? Wie ändern sich die
politischen Kräfteverhältnisse seit den ersten lokalen und regionalen Wahlen?
-
Welche neuen Führungspersönlichkeiten kristallisieren sich heraus? Wo kommen sie
her, was qualifiziert sie? Wie verhalten sich Teile der alten Eliten, die nicht von den
Alliierten verfolgt werden?
-
Wie gestalten und entwickeln sich die Beziehungen zu regionalen politischen und
wirtschaftlichen Instanzen?
-
Was geschieht mit den NS-Eliten und den ganz "normalen" NS-Tätern? Wie, wann
und ob überhaupt kehren sie zurück in die Stadtgesellschaft, werden aufgenommen
oder verstoßen?
-
Wie ergeht es den überlebenden NS-Opfern unterschiedlichster Schicksale, auch den
Demokraten, Sozialdemokraten, Kommunisten und anderen
"Gemeinschaftsfremden"?
-
Wie wird das DP-Problem angegangen?
-
Wie sehen die Haltungen (der Behörden und der einheimischen Bevölkerung)
gegenüber den Flüchtlingen und später den Vertriebenen aus?
-
Welche Rolle spielt der traditionelle Antikommunismus angesichts der geografischen
Nähe zur SBZ für die politisch-weltanschauliche Stimmung? Wie entwickelt sich dies
später im Kalten Krieg angesichts der Zonengrenze und damit der Teilung der Harzer
Heimat?
-
Wie geht die Stadtgesellschaft unter Rückgriff auf die Beschwörung ihrer über 1000jährigen
Geschichte mit der Reichsbauernstadt um?
Zusammengefasst:
In einer Untersuchung dieser Zeit geht es einmal darum, die qualitative und quantitative Dimension der objektiven Aufgabengebiete und politischen Stimmungen herauszuarbeiten und darzustellen. In diesem Zusammenhang gilt zu erörtern,
wie und von
wem diese Aufgaben geleistet wurden. Dabei geht es um Institutionen und Personen. Der Untersuchungszeitraum sollte sich bis zum Beginn der 50er Jahre (zweite Bundestagswahl 1953) erstrecken, als sich das alltägliche Leben einigermaßen zu normalisieren begann und eine demokratische Ordnung weitgehend institutionalisiert war.
Eingebettet wird diese lokale Untersuchung in einen kurzen Abriss der Geschichte der
deutschen und ab 1949 bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft.
II. Wie kann solch Programm bewältigt werden?
In meinem Wissen um die Quellenlage, die mir aus früheren Forschungen weitgehend
geläufig ist, und Literatur - die erwähne ich hier nicht extra - konkretisiert sich solch
Forschungsprogramm in die Bearbeitung folgender Quellen:
a)
Die späte Kriegszeit ist von mir erforscht – teilweise auch veröffentlicht. Ich kann darauf zurückgreifen.
b)
Für die Nachkriegszeit, zu der ich kleinere Einzeluntersuchungen angestellt habe, stehen als Quellen, deren Bearbeitungsdimension ich aufgrund meiner Kenntnisse gut einschätzen
kann,
prinzipiell zur Verfügung:
-
die Protokolle der Verhandlungen des Magistrats (ab Juni 1945), der
Magistratsausschüsse, diverser Ämter, später die Rats-und Ausschussprotokolle.
Enthalten sind in diesem Konvolut auch Berichte zur sozialen Lage (Ernährung,
Wohnung, Infrastruktur etc.) deutscher und alliierter Stellen,
-
eine Reihe unmittelbar 1945 oder später verfasster „Erlebnisberichte“ von Goslarer
Zeitgenossen,
-
Berichte zur wirtschaftlichen, politischen und sozialen Lage des Verw. Bez.
Braunschweig. Desgleichen dann später von der Landesebene,
-
dergleichen von Wirtschafts-und anderen Interessenverbänden z. B.
Gewerkschaften,
-
Protokolle und Berichte zu den örtlichen Entnazifizierungsverfahren und
Prozessunterlagen.
-
verstreute Druckerzeugnisse einiger Verbände, Vereine, Parteien (Flugschriften,
Plakate, Sitzungsberichte etc.),
-
Meldungen über Stadt und Landkreis Goslar in der Braunschweiger Zeitung. Ab d. 1.
Nov. 1949 auch wieder der GZ,
-
Protokolle, Notizen, Berichte, Persilscheinausstellungen der örtlichen
Kirchengemeinden und der Landeskirche,
-
Zeitzeugenbefragungen.
III. Bearbeitung:
Das vorliegende Forschungskonzept ist auf ein wissenschaftlich befriedigendes Ergebnis ausgerichtet, das ich in einem Zeitrahmen von zwei Jahren erbringen kann. Meine Honorarvorstellung bewegt sich im Bereich von etwa 30.000 Euro (brutto) für den genannten
Zeitraum Entsprechend der im Prolog angestellten Überlegungen ist die Arbeitsweise und
Forschungsorganisation flexibel handhabbar.
IV. Persönliche Voraussetzungen:
In der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts kenne ich mich gut aus. In diesem Rahmen liegt der Schwerpunkt meiner bisherigen Forschungen auf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Kenntnisse zu Goslar in dieser Zeit sind profund und durch diverse Veröffentlichungen belegt (s. Publikationsverzeichnis zur Zeitgeschichte im Anhang).
Das bedeutet: die gesellschaftlichen Verhältnisse sind mir ebenso bekannt, wie mir wesentliche Persönlichkeiten und Institutionen ein Begriff sind. Dies gilt auch für die Gegenwart; ich bin seit 1996 in der Stadt mit ihren Menschen gegenwärtig.
Im Umgang mit Zeitzeugen bin ich durch Dutzende Gespräche und ihrer Bearbeitung nicht nur geübt, weiß also Erinnerungsgeschichten in Geschichtsforschung zu transformieren, sondern habe darüber hinaus etliche Kontakte zu Menschen gefunden, die als Zeugen der Zeit von erheblicher Bedeutung für die Forschung sind.
Es ist in der Stadt und darüber hinaus bekannt, dass ich großen Wert auf eine Öffentlichkeit von Forschung lege, immer bestrebt bin, die Bürgerinnen und Bürger Stadtgesellschaft an dem Prozess der Erarbeitung von Geschichte teilhaben zu lassen. Das schafft eine Atmosphäre der Offenheit gegenüber einer unbequemen Geschichte, bildet Vertrauen und fördert somit den Erekenntnisgewinn, der sich in der zu schreibenden Studie niederschlagen wird.
Geschichtsschreibung wird auf diese Art zu einem Projekt von Bürgerinnen und Bürgern,
ohne dass die Verantwortung der Wissenschaft gegenüber ihrem Gegenstand delegiert wird.
Die für dies Projekt grundlegenden Archivbestände in Goslar, Wolfenbüttel und Hannover kenne ich ausgezeichnet.
(Dr. Peter Schyga)
Anlage: Meine Publikationen zur Zeitgeschichte – insbesondere NS-Zeit und
ihren Nachwirkungen als
PDF-Datei.
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