- Forschungs- und Erinnerungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen und NS-Geschichte im Harzgebiet -
Der Termin in Kürze: "Das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld im Dritten
Reich" - Vortragsabend mit anschließender Podiumsdiskussion
Ort: Kaiser-Wilhelm-Schacht, Erzstraße 24, Clausthal-Zellerfeld
Zeit: Montag, 2. Dezember, 19:30 Uhr
Eintritt frei
Herzliche Einladung nach Clausthal-Zellerfeld
Vortragsabend und Podiumsdiskussion am 2. Dezember 2019
"Das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld im Dritten Reich"
Die niedersächsische Bergverwaltung stellt sich erstmals dem wohl dunkelsten Kapitel in ihrer fast
500-jährigen Geschichte: der Vergangenheit des früheren Oberbergamtes Clausthal-Zellerfeld zur
Zeit des Nationalsozialismus. Andreas Sikorski als Präsident der Nachfolgebehörde, des heutigen
Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), hat Anfang 2018 den Auftrag für eine
entsprechende wissenschaftliche Untersuchung erteilt. Inzwischen können dazu erste
Forschungsergebnisse vorgelegt werden. Im Dezember 2019 wird im Niedersächsischen Jahrbuch für
Landesgeschichte ein 65-seitiger Aufsatz erscheinen, mit dem Titel:
"Das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld im Dritten Reich. Wie eine Fachbehörde ihre Konflikte mit
Nationalsozialisten aushielt – und die Kriegswirtschaft des NS-Regimes nach Kräften unterstützte."
Autor Stefan Wittke arbeitet in dem Beitrag heraus, dass die Bergbehörde von 1933 bis 1945 immer
wieder Streitigkeiten mit nationalsozialistischen Stellen auszutragen hatte, etwa bei unrealistischen
Plänen zur Wiederbelebung des Oberharzer Bergbaus, beim Einsatz von Arbeitskräften oder bei der
Nutzung untertägiger Anlagen für Rüstungszwecke. Auf der anderen Seite war das Oberbergamt
eifrig bemüht, die kriegswirtschaftlichen Ziele des Regimes zu erreichen. Ein besonders unrühmliches
Kapitel in diesem Zusammenhang ist der tausendfache Einsatz von Zwangsarbeitern im Bergbau und
in untertägigen Rüstungsbetrieben.
Das Zuständigkeitsgebiet des Oberbergamtes Clausthal-Zellerfeld reichte von der Grafschaft
Bentheim bis nach Thüringen, von Schleswig-Holstein bis Hessen. Bergbauliche Schwerpunkte waren
u.a. der Eisenerzbergbau, der Metallerzbergbau, der Kalibergbau und die Erdölförderung. Geführt
wurde das Amt in jenen Jahren (von September 1933 über das Kriegsende hinaus bis 1947) von
einem Mann, der niemals der NSDAP beigetreten ist: Berghauptmann Albert Boehm. Seine Rolle wird
besonders zu beleuchten sein. Als weitere wichtige Namen im Hinblick auf das Thema „personelle
Kontinuitäten“ sind Dr. Raimund Willecke, zunächst Oberbergrat, dann ordentlicher Professor und
schließlich Rektor der Bergakademie (heutige TU) Clausthal, sowie Oberbergrat Herbert Dennert zu
nennen.
Präsident Sikorski erklärt zu dem Forschungsprojekt: „Der Forschungsauftrag zu Clausthal-Zellerfeld
hat sich schon jetzt gelohnt, es wurden interessante, vielfach auch bedrückende Fakten zutage
gefördert, die wir jetzt auch öffentlich vorstellen wollen.“
Einladung zum Vortragsabend mit anschließender Podiumsdiskussion
Ort: Kaiser-Wilhelm-Schacht, Erzstraße 24, Clausthal-Zellerfeld
Zeit: Montag, 2. Dezember, 19:30 Uhr
Vortrag von Stefan Wittke, Historiker und Politikwissenschaftler, Autor des oben genannten
Aufsatzes im Niedersächsischen Jahrbuch für Landesgeschichte
"Das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld im Dritten Reich"
Anschließend Podiumsdiskussion mit
Britta Schweigel (Bürgermeisterin Clausthal-Zellerfeld)
Prof. Dr. Heike Schenk-Mathes (Vizepräsidentin der TU Clausthal)
Gerhard Lenz (Direktor der Harzer Welterbe-Stiftung)
Dr. Friedhart Knolle (Vorstand des Vereins Spurensuche Harzregion)
Thomas Gundermann (Vorsitzender des Oberharzer Bergwerks- und Museumsvereins)
Andreas Sikorski (Präsident des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie)
Moderation: Jörg Kleine (Chefredakteur der Goslarschen Zeitung)
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