- Forschungs- und Erinnerungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen und NS-Geschichte im Harzgebiet -
"Meine jüdischen Eltern – meine polnischen Eltern"
Veranstaltungen anlässlich des Holocaust-Gedenktages 2022
"Meine jüdischen Eltern – meine polnischen Eltern" – ist der Titel einer Ausstellung, die von
der Vereinigung der Kinder des Holocaust in Polen zuerst im Jahre 2015 veröffentlicht wurde
und seitdem an vielen internationalen Standorten gezeigt wurde. Schon Anfang 2021 hatte
sie in Bad Harzburg gezeigt werden sollen, was wegen Corona-Pandemie nicht möglich war.
Inzwischen gibt es die Möglichkeit der Impfung und die pax christi-Gruppe Nordharz, die die
Ausstellung nach Bad Harzburg holen wird, hofft, dass im Januar 2022 die Ausstellung unter
Einhaltung der Corona-Regeln nun möglich sein wird.
Aus der Shoa wurden in Polen von annähernd einer Million jüdischer Kinder etwa 5000
gerettet. 15 dieser Kinder waren einverstanden, für die Ausstellung über ihr Schicksal zu
sprechen. Ihre Fotos und Berichte stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie sprechen über
ihr Glück und die Dankbarkeit, gerettet zu sein und überlebt zu haben, aber auch ihre Suche
nach Identität.
Im zeitlichen Zusammenhang mit dem Holocaust-Gedenktag 2022 wird die Ausstellung
zwischen dem 16. und 30. Januar im Haus der Kirche der Luthergemeinde präsentiert. Die
Eröffnung wird am 16. Januar begangen, dazu wird Holger Politt von der Rosa-Luxemburg-
Stiftung in Warschau eine Einführung geben. Die pax christi-Gruppe konnte es auch über die
Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau ermöglichen, die Ausstellung nach Bad Harzburg zu
holen.
Wie seit vielen Jahren wird die pax christi-Gruppe auch 2022 den Holocaust-Gedenktag
gestalten. Am 27. Januar um 19:00 Uhr wird die Gedenkveranstaltung unter der überschrift
"Vergiss nie zu lügen" tragen. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Felicia Bryn, die wie
die Kinder der Ausstellung nur deshalb überleben konnte, weil ihre Eltern sie in eine
polnische Familie gaben und sie eine neue Identität annahm. Die Spuren der Geschichte
führen über ihren Onkel, der nach 1945 als überlebender des Holocaust für einige Jahre in
Bad Harzburg lebte, in unsere Stadt.
Markus Weber
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