- Forschungs- und Erinnerungsarbeit zu Zwangsarbeiterschicksalen und NS-Geschichte im Harzgebiet -
Peter Lehmann: Spurensuche. Jüdische Familiengeschichten in Wernigerode. - Harz -
Neuerscheinung. Forschungen 36, 194 S., 10 Abb., 170 x 240 mm, Broschur, Lukas Verlag Berlin 2023

Neues Buch erschienen: Hermann von Wissmann und Bad Lauterberg im Harz - eine Spurensuche
Neuerscheinung von Fabiana Kutsche, Dr. Stefan Cramer, Dr. Friedhart Knolle

Die Stadt Bad Harzburg ehrt einen glühenden Antisemiten bis heute mit einer Straße - neues Buch zu Rudolf Huch erschienen
Neuerscheinung: Weber, Markus: Rudolf Huch. Antisemitismus und das kulturelle Gedächtnis der Stadt Bad Harzburg.

Wernher von Brauns Peenemünder Geheimakten im Eisenkuhlenstollen der Grube Georg-Friedrich bei Dörnten am 21. Mai vor 77 Jahren geborgen
Pressemitteilung

Homann, Mark. Jenseits des Mythos - Die Geschichte(n) des Buchenwald-Außenkommandos Wernigerode und seiner "roten Kapos"

Tarnname "Tanne" - eine Harzer Rüstungsaltlast in Clausthal-Zellerfeld und Osterode am Harz
Neuerscheinung, Mai 2020

09.11.2018, Einweihung des sechsten Bad Harzburger Geschichtspunkts am Schalom-Denkmal - gestiftet von Herrn Dirk Junicke.
Artikel und Video zur Einweihung des 6. Bad Harzburger Geschichtspunkts

20 Jahre Spurensuche Harzregion - Feier im Großen Heiligen Kreuz am 5. November 2018
Dokumentation der Rede von Dr. Peter Schyga, Verein Spurensuche

20 Jahre Spurensuche Harzregion - Feier im Großen Heiligen Kreuz am 5. November 2018
Dokumentation der Rede von Frank Heine, Goslarsche Zeitung

Zum Rechtsextremismus der Nachkriegszeit - Nachdenken über Begriffe und ihre historischen Bezüge
Dokumentation des Vortrags von Dr. Peter Schyga am 24.05.2018 im ehem. Standesamt Goslar

Steinsiek, Peter-Michael: Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939 - 1945
Neuerscheinung

Zwangsarbeit in Liebenburg: Versuch einer Spurensuche
Präsentation des Vortrags von Dr. Friedhart Knolle in Liebenburg

Dokumentationsort Reichserntedankfest auf dem Bückeberg
Spurensuche Harzregion aus Goslar zur aktuellen Auseinandersetzung um das Projekt. Resolution

Markus Weber: "Das ist Deutschland und es gehört uns allen" Juden zwischen Akzeptanz und Verfolgung im Kurort Bad Harzburg
Buch, Sommer 2016

Peter Schyga: Goslar 1945 - 1953. Hoffnung - Realitäten - Beharrung.
Neuerscheinung

Dr. Peter Schyga. Über die Volksgemeinschaft der Deutschen
Neuerscheinung. Begriff und historische Wirklichkeit jenseits historiografischer Gegenwartsmoden

Dokumentation: Veranstaltung - Displaced Persons, Flüchtlinge und Vertrieben nach 1945
Vortrag und Präsentation der Veranstaltung vom 21. Januar 2016 in Jürgenohl

Publikationen zur Zeitgeschichte - insbesondere NS-Zeit und ihren Nachwirkungen
Forschungskonzept

Historisches Forschungsprojekt:
Goslar in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1953)

Forschungskonzept

Historisches Forschungsprojekt:
Goslar in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1953)

Konzept

Auschwitz und die Nachkriegszeit: Das Beschweigen und die Integration des IG-Farben Funktionärs aus Monowitz H. Schneider in die Stadtgesellschaft Goslars
Vortrag

UNSER HARZ: Gedenkstätte "Russenfriedhof" am Massengrab der Sprengstoff-Fabrik Tanne in Clausthal-Zellerfeld
Pressemitteilung zur Ausgabe Januar 2014

Dr. Peter Schyga. NS-Macht und evangelische Kirche in Bad Harzburg
Neuerscheinung.

Peter Lehmann: geachtet - geleugnet - geehrt. Oberst Gustav Petri, Retter von Wernigerode
Neuerscheinung. Pressemitteilung.

Frank Baranowski. Rüstungsproduktion in der Mitte Deutschlands 1929 - 1945
Neuerscheinung. Rezension

Nachreichung: Goslar und die Harzburger Front - die Radikalisierung des Bürgertums.
Vortrag im Rahmen der Ausstellungspräsentation am 26.4.2012 im Kreishaus Goslar

Nachreichung: Im Gleichschritt zur Diktatur? Der "Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten" in der Harzburger Front1
Vortrag

Nachreichung: Zur Einführung in die Ausstellungspräsentation am 24.4.2012 im Kreishaus Goslar
Rede

NS-Geschichte der Goslarer Fa. H.C. Starck aufgearbeitet - Bd. 5 "Spuren Harzer Zeitgeschichte"
Presseinformation

Austellung zur Harzburger Front in Wolfenbüttel
Vortragsmanuskript: Die Formierung des "Rechtsextremismus der Mitte"

Austellung zur Harzburger Front in Wolfenbüttel
Vortragsmanuskript: Frieden undenkbar?

Politisches Frühjahr 1933: Terror und Gewalt - Begeisterung und Jubel
Vortrag von Dr. Peter Schyga

Nachreichung: Rede von Peter Schyga während der Ausstellungseröffnung zur Harzburger Front in Wernigerode
Redeprotokoll

Auf den Spuren der NS-Kriegswirtschaft im Harz
Artikel zum Thema in "Der Zeppelin" erschienen

"Festung Harz - Die extreme Rechte im Landkreis Goslar und der niedersächsischen Harzregion"
Vortragsveranstaltung am Freitag, den 27. August um 19:00 Uhr, in der Jugendherberge Goslar, Rammelsberger Straße 25, Raum Rammelsberg

"Geschichte und Geschichten aus Hahndorf am Harz, Band 1"
Neue Chronik von Hahndorf erschienen

Erntedank und "Blut und Boden" - Bückeberg/Hameln und Goslar 1933 bis 1938
Dokumentation des Symposiums

Der Reichsnährstand in der Reichsbauernstadt - Eine symbiotische Beziehung?
Redebeitrag von Dr. Peter Schyga auf dem Symposium "Erntedank und Blut und Boden"

Wie die Nazis die Bauern betrogen
Redebeitrag von Helmut Liersch auf dem Symposium "Erntedank und Blut und Boden"

Das Erntedankfest als Einfallstor für die religiöse ܜberhöhung des "Führers"
Redebeitrag von Helmut Liersch auf dem Symposium "Erntedank und Blut und Boden"

Erntedank und "Blut und Boden" - Bückeberg/Hameln und Goslar 1933 bis 1938
Ausstellungskatalog - Neuerscheinung

Vorstellung der neuen Broschüre "NS-Zwangsarbeit in Seesen am Harz - ein fehlendes Kapitel Stadtgeschichte"
08.12.2009, 12:00Uhr, Bürgerhaus Seesen

Pressemitteilung
Dokumentation zur Harzburger Front aufgrund der großen Nachfrage in Neuauflage erschienen

Neuerscheinung: "Du sollst keinen Gott haben neben mir"
Neuerscheinung - Buchveröffentlichung am 09. Oktober 2009 in der Marktkirche

Katalog zur Ausstellung "Harzburger Front - Im Gleichschritt in die Diktatur"
Neuerscheinung - Ausstellungskatalog

Ein mahnendes Zeitdokument in Bildern
Neuerscheinung - NS-Zeit in Herzberg

Ausstellung Harzburger Front
Ausstellungsflyer zum Download

Beitrag in - Der Harly - Von Wöltingerode zum Muschelkalkkamm
Artikel über den Harly in der NS-ZEit

Neue Broschüre: Arbeiten für Groß-Deutschland - Zwangsarbeit in Bad Lauterberg
Pressemitteilung

Von der Ausgrenzung zur Vernichtung - Leben und Leiden Goslarer Juden 1933 - 1945
Ausstellung in der Marktkirche Goslar vom 09. - 26. Nov

Neuerscheinung - Zwangsarbeit bei Gebr. Borchers/H.C. Starck - "Briefe meines Vaters 1943 - 1945"
Im Februar 1943 wurde Max Dalkowski bei einer Straßenrazzia in Warschau festgenommen...

Spuren Harzer Zeitgeschichte Heft 2
Spurensuche Goslar e.V. (Hrsg.): Harzburger Front von 1931 - Fanal zur Zerstörung einer demokratischen Republik.

Spuren Harzer Zeitgeschichte Heft 1
Spurensuche Goslar e.V. (Hrsg.): Die Reichspogromnacht am 09./10. Nov 1938 in Goslar.

Holocaust-Gedenktag 2007
Dokumentation der Veranstaltung in Langelsheim

Die NS-Rüstungsaltlast "Werk Tanne"
Sprengstoffproduktion im Harz

Rundgang durch die "Reichsbauernstadt"
Stätten der NS-Herrschaft in Goslar

NS-Zwangsarbeitslager im Westharzgebiet - ein verdrängtes Stück Industrie- und Heimatgeschichte- Teil 2
Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit in Deutschland und im Harz

NS-Zwangsarbeitslager im Westharzgebiet - ein verdrängtes Stück Industrie- und Heimatgeschichte- Teil 1
Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit in Deutschland und im Harz

Buchbesprechung - Dr. Peter Schyga: Goslar 1918 - 1945
Von der nationalen Stadt zur Reichsbauernstadt des Nationalsozialismus - Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Quellen und Literaturverzeichnis
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 6
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 5
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 4
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 3
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 2
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Anhang - Teil 1
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 11
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 10
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 9
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 8
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 7
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 6
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 5
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 4
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 3
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 2
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Arbeiten für Großdeutschland - Teil 1
Zwangsarbeit in Bad Lauterberg

Von Dora bis zum Bahnhof Oker - Teil 3
Eine Spurensuche auf der Route der Todesmärsche der Südharzer KZ-Häftlinge vom Apr 1945 im Westharz

Von Dora bis zum Bahnhof Oker - Teil 2
Eine Spurensuche auf der Route der Todesmärsche der Südharzer KZ-Häftlinge vom Apr 1945 im Westharz

Von Dora bis zum Bahnhof Oker - Teil 1
Eine Spurensuche auf der Route der Todesmärsche der Südharzer KZ-Häftlinge vom Apr 1945 im Westharz

1944/45: Der Bau der Helmetalbahn
Sklavenarbeit mitten in unserer Heimat

Die verdrängte Vergangenheit
Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit in Nordthüringen, 65 Abb., 15-seitiger Dokumentenabdruck

Erinnerungsstätten an Unmenschlichkeiten des Nationalsozialismus im Landkreis Goslar
Verein Spurensuche Goslar e.V., Wolfgang Janz, Erinnerungsstätten an Unmenschlichkeiten des Nationalsozialismus im Landkreis Goslar, Goslar 2003

Spurensuche Goslar in der Bundestagsdebatte
Deutscher Bundestag, 114. Sitzung, Berlin, Donnerstag, den 6. Juli 2000

"Gebt uns unsere Würde wieder" - Die Briefe
Kriegsproduktion und Zwangsarbeit in Goslar 1939 - 1945

"Gebt uns unsere Würde wieder"
Kriegsproduktion und Zwangsarbeit in Goslar 1939 - 1945

Von "Dora" bis zum Bahnhof Oker
Das Wegzeichenprojekt Westharz und der Marsch des Lebens

Geschichtsfälschung in Nordhausen?

FotoNordhausen nach der Bombardierung im April 1945 (Stadtarchiv Nordhausen)

So wie die Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 zu DDR-Zeiten den USA zur Last gelegt wurden, so wird heute noch auf NordhausenWiki behauptet, der Einsatzbefehl für die Royal Air Force sei von Sir Arthur Harris, Kommandeur des Bomber Command, "eigenmächtig" unter Missachtung des alliierten Oberkommandos SHAEF erteilt worden. Doch die historische Wahrheit sieht anders aus.

Bis zum Sturz der SED-Diktatur 1989 stand die Propagandalüge in Stein gemeißelt in der Gedenk-Stele am Alten Rathaus. Anfangs wurden "US-Luftgangster" offiziell angeprangert, später lautete die Sprachregung "anglo-amerikanische Bomber". Der erste Versuch, die Tatsachen aufzudecken, scheiterte – eine schon gedruckte Broschüre Dr. Manfred Schröters, später erster OB Nordhausens nach der Wende, wurde wieder eingestampft. Sie erschien dann 1988 in zensierter Form.

Tatsächlich war seit Jahrzehnten bekannt, dass die tausendjährige, ehemalige Freie Reichsstadt in zwei Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 von britischen Bombern zu 74 % zerstört wurde. Der Journalist Manfred Neuber, gebürtiger Nordhäuser, hatte in seinen Berufsjahren in London und New York bei der RAF und der US Air Force recherchiert und darüber im Bundesgebiet publiziert.

Der Historiker Jens Schley, von der Stadt Nordhausen mit einer wissenschaftlichen Studie über den April 1945 in der Roland-Stadt beauftragt, sieht einen "wieder erstarkenden Geschichtsrevisionismus", der "die Opfer der Deutschen im Zweiten Weltkrieg stärker herausstellt" und "die Verantwortung für diesen Krieg relativiert". Konkret: In der Zahl von geschätzten 8.800 Toten des Infernos von Nordhausen sind Tausende KZ-Häftlinge enthalten, die vorher im SS-Todeslager in den Boelcke-Kasernen starben.

Es grenzt an Geschichtsfälschung, wenn auf NordhausenWiki und in anderen Veröffentlichungen behauptet wird: "Sir Arthur Harris wollte sich in Nordhausen ein Denkmal aus Leichen und Trümmern schaffen." Oder: "Harris perfektionierte das Handwerk der Tötung deutscher Menschen."

Ja, auch in England gibt es Auschwitz-Leugner. Der "Kronzeuge" gegen Harris vergleicht in seinem Buch über die V2 die Luftangriffe auf Nordhausen mit dem Massenmord von Gardelegen, wo die SS KZ-Häftlinge in einer brennenden Scheune ermordete. Mit der Gleichsetzung Nordhausens mit Dresden und Hiroshima frönt man makaberem Lokalpatriotismus. Unrichtig ist auch die Behauptung, die Wirkung aller auf Nordhausen abgeworfenen Bomben sei bei keinem Einzelangriff auf Deutschland größer gewesen. Nach zwei Angriffen waren in Nordhausen 8.800 Tote, aber beispielsweise in Pforzheim nach nur einem Angriff 17.600 Opfer zu beklagen.

Die private Plattform NordhausenWiki leistet den geschichtsrevisionistischen Bestrebungen, die voller Widersprüche stecken, Vorschub. So wird der militärische Zweck des Angriffs bestritten, obwohl er ausdrücklich im Befehl steht. So soll die RAF nicht gewusst haben, dass KZ-Häftlinge in den Boelcke-Kasernen lagen, obwohl man von Agenten angeblich erfuhr, was es für Festessen in der Kantine gab und welche Weihnachtslieder gesungen wurden.

Zwei Legenden der Nachkriegszeit, wonach Nordhausen die Aufforderung zur Kapitulation abgelehnt habe und die Bomber vom eigentlichen Ziel Gotha nach Norden umgeleitet worden seien, entbehren jeder Grundlage. Dr. Herbert Meyer, OB bei Kriegsende, versicherte um 1964 in Bad Lauterberg, ein solches Ansinnen der Alliierten sei nie gestellt worden. Und Nachforschungen in der thüringischen Nachbarstadt ergaben, dass die angeblich neue Ortung militärisch unsinnig gewesen wäre.

Hartnäckig wird auf NordhausenWiki bestritten, dass die Luftangriffe zur Unterstützung der vorrückenden US-Panzer geschahen, obwohl im selben Absatz steht: "Angriff bei frühest möglicher Gelegenheit zur Unterstützung der Bodentruppen" (Befehl des Alliierten Oberkommandos SHEAF vom 2. April). Die Westmächte erwarteten heftigen Widerstand aus einer "Festung Harz", die es dann aber nicht gab – es handelte sich dabei nur um prahlerische NS-Propaganda. Um unnötige Verluste ihrer Bodentruppen zu vermeiden, ließen die Amerikaner vorsorglich das Vorfeld bombardieren – das ist der wahre Grund der Bombardierung von Nordhausen.

In einem Schreiben von Dr. Alastair Noble (Leiter der Historical Branch der RAF) heißt es: "The operations were mounted against military targets of the advancing American armies… With barracks being the main targets, high explosive bombs were used. This was not unusual.”

Ein Besserwisser fantasiert hingegen auf NordhausenWiki, RAF-Befehlshaber Sir Arthur Harris habe noch kurz vor dem Start für Nordhausen normale gegen "besonders heimtückische Bomben" auswechseln lassen. "Wie aus anderem Zusammenhang hervorgeht, wollte Harris diese schweren Bomben NICHT gegen Kasernen in Nordhausen einsetzen", so Dr. Noble.

Nordhausen wird weder in der Autobiografie des Luftmarschalls Harris ("Bomber Offensive") noch in den Büchern späterer Biografen erwähnt. Im offiziellen Report "The RAF in the Bombing Offensive" (Band VI, S. 237) steht allerdings: "Sir Arthur Harris war skeptisch, ob die Kasernen der Luftnachrichtenschule der Wehrmacht (Boelcke-Kasernen) belegt waren, und er erklärte, er halte Kasernen nicht für geeignete Ziele. Sie würden in Kürze für die Besatzungstruppen benötigt werden."

So tragisch das Kriegsende in Nordhausen auch verlief – NordhausenWiki leistet den geschichtsrevisionistischen Bestrebungen bewusst Vorschub. In den dortigen Schilderungen der Luftangriffe wimmelt es von Widersprüchen. Die von der Stadt Nordhausen in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie über den April 1945 von Jens Schley wird hoffentlich in Kürze die historischen Fakten korrekt darstellen.

Dr. Friedhart Knolle



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